Sich nicht länger vergleichen
Neid, Frust und Unzufriedenheit: Die zerstörerischen Folgen des Vergleichens mit anderen!
Wir vergleichen uns von Kindesbeinen an mit anderen Menschen. Oft sind es die Eltern und Erzieher, die uns gewollt oder ungewollt mit Gleichaltrigen verglichen haben. Der Vergleich ist in gewisser Weise ein Appell an unsere sozialen Instinkte, die nach Integration streben.
Wir wollen nicht außen vorstehen, sondern suchen unser Glück und Heil in einer Gemeinschaft, die uns aufgenommen hat. Mittlerweile gibt es dazu auch Untersuchungen aus der Neurophysiologie.
Diese Vergleiche durch andere sind ein unfreundlicher Wink mit dem Zaunpfahl, dass wir nicht ok sind, wie wir sind. Wir befürchten, ausgeschlossen zu werden – und wir versuchen uns automatisch anzupassen.
Vergleiche können – nicht nur für Kinder – die Hölle auf Erden sein.
Die meisten von uns sind sich gar nicht bewusst, dass und wieviel sie
sich mit anderen vergleichen. Das bedeutet auch, dass sie gar nicht
merken, warum sie sich nur selbst schaden und ihr Selbstwertgefühl darunter leidet.
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SICH NICHT MIT ANDEREN VERGLEICHEN
Natürlich können wir uns in vielerlei Hinsicht vergleichen. Zu den Top 5 des Vergleichens gehört unser Körper. Seinen eigenen Körper mit dem Körper eines anderen Menschen zu vergleichen ist relativ einfach, gerade im Sommer. Am besten am Strand.
Egal wie man aussieht oder gebaut ist: es gibt immer jemanden, der weniger Falten hat, straffere Haut, flacherer Bauch. Muskulösere Oberarme, breitere Schultern. Kräftigeres Haar, größere Brüste. Leider vergleichen wir uns nur diejenigen, die uns runterziehen.
Es gibt immer auch welche, die noch mehr Falten haben oder noch mehr Altersflecken. Doch die wollen wir nicht sehen.
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Statusdenken, Klamotten, intellektuelle und künstlerische Fähigkeiten, Muttersein, Vatersein, Karriere. Ja selbst spirituelle Menschen, die sich von irdischen Werten zu distanzieren versuchen, vergleichen sich mit anderen spirituellen Freunden: „Marion ist schon viel weiter (erleuchteter) als ich.“
Vergleiche machen dich immer zum Verlierer.
Doch wer ehrlich mit sich ist, dürfte sich kaum am äußersten positiven Ende der Skala zu positionieren. Denn es gibt immer Menschen, die noch mehr Falten haben, die noch reicher sind, die noch besser kochen, die noch liebevoller mit ihren Kindern umgehen.
Sich vergleichen - aus einem Gefühl der Leere
Unser Verstand – unser Geist – arbeitet daran, uns selbst schlecht zu machen. Das klingt im ersten Moment absurd: weil es uns damit schlecht geht.
Doch ist es ein weitverbreiteter Irrtum zu glauben, unser Verstand und Geist würde für unser Wohlbefinden sorgen.
„Dein Neid ist mein Antrieb!“ lautet ein selbstgefälliger Spruch. Ja, Neid und Vergleiche sind ein Motor unserer Gesellschaft. Leider bleibt dieses Motiv nicht auf unser Berufsleben beschränkt, sondern reicht bis ins Privatleben hinein.
Menschen, die sich vergleichen, vergleichen natürlich auch ihre Beziehung und sehen viele Paare, die zumindest nach außen hin eine glückliche beziehungsweise glücklichere Beziehung führen.
Für manche mag es ein Ansporn sein und sie stecken viel Energie in ihre Beziehung, um glücklicher zu werden. Aber andere Menschen zermürbt dieser Vergleich eher und es entsteht in der Beziehung Frust-Distanz. Der Vergleich der eigenen Beziehung mit der von anderen Partnerschaften verhindert emotionale Nähe.
Alles, was wir bei anderen Menschen und Beziehungen sehen, funktioniert nur dort und nicht zwangsläufig bei uns.
Auch wenn uns das Vergleichen in unserer Kindheit beigebracht wurde, könnten wir heute als Erwachsene damit aufhören. Wir selbst vergleichen uns mit unseren Mitmenschen, und wir selbst haben es in der Hand, selbstverantwortlich damit aufzuhören und unser Selbstvertrauen zu stärken.
Es liegt in unserer Hand, ob wir menschlich reifen oder nur alt werden wollen.
WARUM WIR UNS MIT ANDEREN VERGLEICHEN
Eine laut ausgesprochene ‚Selbstanzeige‘ wie „Ich bin zu doof dafür“ nimmt unseren Kritikern den Wind aus den Segeln. Das betrifft auch den inneren Kritiker, der überzogene Selbstansprüche anmahnt.
Auf der einen Seite verschafft uns das Sich-Selbst-Schlechtmachen eine Knautschzone vor überhöhten Ansprüchen. Auf der anderen Seite raubt uns der Vergleich unser Selbstvertrauen.
Perfektionismus und rastloses Leben
Es ist wie mit dem Perfektionismus. Viele von uns wollen perfekt sein, ohne wirklich genau zu wissen, was Perfektion am Ende bedeutet.
Vielleicht hat man etwas gut erledigt, vielleicht sogar super gut, aber „leider ist es nicht perfekt geworden“. Wir vertrösten uns selbst und andere, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Je mehr wir uns anstrengen und etwas perfekt machen wollen, ohne dass es gelingt, desto mehr nagt es an unserem Selbstvertrauen: „Verdammt! Wieder nicht geschafft! Dann eben beim nächsten Mal.“
Wer nach Perfektion strebt, wird mit einem rastlosen Leben bestraft.
WIE AUFHÖREN SICH ZU VERGLEICHEN?
Wir vergleichen uns dort mit anderen Menschen, wo unsere Werte und Fähigkeiten ins Spiel kommen. Zum Beispiel Status, Gesundheit, Körper, bestimmte Fähigkeiten wie Musikalität usw. Wir haben bei diesen anvisierten Werten und Fähigkeiten ein bestimmtes Ziel vor Augen, die wir stärken wollen.
Bei diesen Werten vergleichen wir uns ständig mit anderen, die diese Werte besser als wir zu verkörpern scheinen. Menschen, zu denen wir aufschauen und die wir beneiden. Vielleicht idealisieren für ihre Fähigkeiten. Wir vergleichen uns zwar vordergründig auf einer sachlichen Ebene, aber leider trifft uns jeder Vergleich auf der emotionalen Ebene.
Er zwingt uns zu mehr Anstrengungen: Mehr Faltencreme, mehr Überstunden für mehr Geld für teurere Klamotten für exklusiveren Urlaub für mehr Anerkennung für mehr Liebe und für mehr Gebete: Lieber Gott, gib auch mir das, was du den anderen gegeben hast.
Diese 4 Tipps helfen dir, das Vergleichen zu stoppen.
Tipp 1
Tipp 2
Es ist also eine Frage der Werte von Anerkennung und Wertschätzung. Wer bestimmt deine Werte? Du selbst bist es. Wenn du dich nicht länger mit anderen Menschen vergleichen willst, dann werde dir deiner Werte bewusst und auch deiner Fähigkeiten. Geh einmal in dich und frage dich, wie stehst du da und wieviel kannst du – ohne Vergleich?
Tipp 3
Beobachte dich im Alltag, wann du dich mit wem vergleichst. Welche Werte und welche unerfüllten Bedürfnisse stecken dahinter? Welche Bedeutung haben die Dinge für dich, bei denen du dich vergleichst? Welche Werte verkörpern die Menschen, mit denen du dich vergleichst und die du toll findest?
Tipp 4
Werde dir bewusst, dass du beim Vergleich immer einen Schritt in der Zukunft machst oder den Kontakt mit dir in der Gegenwart verlierst. Wenn du deine grauen Haare mit denen eines Freundes vergleichst, verlierst du den Kontakt zu dir und der Gegenwart.
Du bist im Geist bei deinem Freund und kannst gar nicht sehen, was du jetzt – hier und heute – hast. Wer du bist. Was du machst. Wofür du dich begeistert. Wofür du lebst. Jetzt.
Du lebst in der Zukunft. Ohne Garantie, diese zu erleben. Bleib im Hier und Jetzt und genieße das, was du hast. Wenn du das wirklich siehst, dann brauchst du nicht mehr. Du bist genug und du hast genug.
BLEIB BEI DIR
Es geht letzten Endes nicht um den Vergleich, sondern um das Vergleichen.
Was ist der Unterschied? Beim ‚Vergleich‘ geht es um verschiedene Werte: Schönheit, Jugendlichkeit, Vermögen, Karriere und um andere Werte. Und du hast beim Vergleich das Gefühl, dass du an einem Ziel zu arbeiten. Du glaubst, dich durch den Vergleich besser optimieren zu können.
Aber es passiert genau das Gegenteil, denn durch den Vergleich schwächst du dein Selbstbewusstsein. Du bleibst stehen und entwickelst dich nicht weiter. Du bleibst klein. Ohne Selbstwertgefühl, ohne innere Stärke. Denn alle anderen haben’s drauf. Nur du nicht. Es ist die Hölle.
Ständiges Vergleichen mit anderen Menschen kann zur Hölle werden.
Höre lieber heute als morgen auf dich zu vergleichen. Komm zu dir selbst und entdecke deine hinreißende Persönlichkeit ohne Vergleich. So wird der Blick wieder frei für dich selbst und auch für deinen Partner. Ohne krititsche Vergleiche auch des Partners mit anderen attraktiven Menschen bist du auch viel seltener enttäuscht.
Selbst wenn du dich Stück für Stück zu einem imaginären Optimum hinentwickelst, könnte trotzdem auf deinem Grabstein stehen: „Leider hat sie die Pausenbrote für ihre Kinder nicht so gesund zubereitet wie ihre Freundin Bea.“